Daimler und BMW bringen abermals ihre Pläne für den Fortgang von „Now“ ins Gespräch. Gesucht werden nicht nur Investoren, sondern auch eine neue Organisationsstruktur. Alexander Mönch (Free Now) setzt sich derweil in der Presse mit alten Forderungen erneut in Szene.
Das Handelsblatt berichtete Anfang letzter Woche von einer großen Ernüchterung, die sich bezüglich des „Mobilitätsabenteuers“ Now bei Daimler und BMW breit mache.
Der BMW-Manager Zipse sagte dem Handelsblatt, man müsse nicht jedem digitalen Trend hinterherjagen und wiederholte damit eine Aussage, die schon vor vier Wochen für Aufsehen gesorgt hatte. Einig mit dem Daimler-Manager Källenius sei er sich darin, dass Autos noch eine lange Zukunft hätten und man sich auf deren Herstellung konzentrieren wolle.
Über die Höhe der Verluste, die „Now“ bislang eingefahren hat, schweigen die Manager, laut gesagt wird aber, dass auf absehbare Zeit nichts als Verluste zu erwarten seien. Das passt nicht zur angespannten wirtschaftlichen Lage und den selbstgesteckten Renditezielen.
Wer nun aber daraus schließt, dass sich die beiden Konzerne ganz zurückziehen möchten, irrt. Die Mehrheit am Mobilitätsabenteuer möchten sie schon behalten, die Überlegungen gehen hin zu einer neu zu gründenden Holding, um die derzeitigen, teuren Doppelstrukturen aufzulösen. Investoren für einzelne Tochterunternehmen werden gesucht, als Beispiel wird der Markt für Mitfahrdienste in Südamerika genannt. Dieser Markt wachse schnell und hier hätte man noch Chancen gegen Uber.
Eine Einschätzung zu Free Now, die frühere mytaxi-Vermittlung, die mittlerweile über Mietwagen anstatt über Taxis laufen soll, ist in solcherlei Berichten nicht zu finden. Hier haben die Fahrzeughersteller zweifelsfrei auf eine Aufhebung der Rückkehrpflicht durch den Gesetzgeber spekuliert. Und weil diese nun doch nicht kommen soll, lässt Alexander Mönch, Generalmanager von Free Now, keine Gelegenheit aus, seine alten Forderungen in Bezug auf das PBefG zu wiederholen.
Als Plattform suchte er sich diesmal die Rubrik „background“ des Berliner Tagesspiegels aus, dem selbsternannten „Entscheider-Briefing für Politikentscheider aus der Hauptstadt“, auf der beispielsweise Frau Kluckert (FDP) sich im Juni auch schon in Argumentationsakrobatik zum Thema versuchte. Mönch propagiert weiterhin ein Einheitsgewerbe aus Taxi und Mietwagen, hat aber inzwischen einen neuen Ausdruck dafür erfunden: „Eine Verkehrslizenz für alle“. Der Rest seines Textes besteht aus altbekannten Tatsachendarstellungen und mindestens hinterfragbaren Behauptungen, auf denen er ein höchst wackliges Argumentationsgebäude balanciert. Zum Beispiel würden Taxifahrer unter der Ortskundeprüfung und dem starren Tarifsystem leiden. Fahrgäste kämen in der aktuellen Debatte zu kurz. Zu einem Gefühl der Sicherheit für Fahrgäste, die er auch gerne Verbraucher nennt, gehöre, dass ihnen am Straßenrand oder am Taxihalteplatz keine Preisverhandlungen zugemutet würden.
Müßig zu erwähnen, dass das PBefG eben gerade deshalb so ist, wie es ist: Personenbeförderung à la Taxi nur mit einer Taxikonzession, Ortskundeprüfung und mit einem von den Kommunen festgelegten Tarif – für die Sicherheit der Fahrgäste.
Wer ernsthaft eine Stellungnahme von Mönch zum Thema „Vermittlung der Free Now-Aufträge zuerst an den Betriebssitz der Mietwagenunternehmer“ oder zum Thema „wir dürfen eigentlich keinen taxiähnlichen Verkehr anbieten“ erwartet hat, der wird natürlich enttäuscht. ys
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Wenn Frau Kluckert und Herr Mönch in diversen Medien auftaucht, warum liest man eigentlich so wenig vom Taxigewerbe. Eine Sensibilisierung der Kunden/Kundinnen gegen solche Argumente kann nicht nur durch persönliche Gespräche Erfolg haben. Hier müsste viel mehr Öffentlichkeitsarbeit stattfinden.
Anfangs war er mir noch sympathisch, doch er sieht sich immer mehr in der Zwickmühle und schlägt um sich. Wer die alten Werte verkauft und sich selber, der wird auch keine Zukunft finden. Eine Klatsche nach der anderen breitet FreeNow dem Taxigewerbe und verarscht es immer mehr. Eine Schande für die gute Idee, nur leider sind sie dann Grössenwahnsinnig geworden und haben sich über alles hinweggesetzt, wo IHRE Taxifahrer den grössten Teil an Marketing geleistet haben. Viele Unternehmer haben diesen „Dienst“ den Rücken gekehrt und man muss sich schon immer wieder vor Augen halten, dass sie nur dann überleben können, wenn genug Autos angeschlossen sind. Daher müsste man sich überlegen, wer eigentlich der Kunde ist – und diese Kunden hätten die Macht sämtliche Apps abzudrehen, indem sie dies kündigen. So herrscht dann wieder einen neue Ordnung, nämlich jene, die die Zentralen aufgebaut haben und mittlererweile auch auf Apps umgerüstet haben. Mit dem Unterschied, dass sie ihre Mitglieder nicht in den Rücken fallen. Traurig aber wahr!
Seit 52 Jahren bin ich Taxiunternehmerin in Hamburg. Seit der gleichen Zeit gehören meine Taxen zu der gleichen Zentrale, die allerdings jetzt zweimal den Besitzer wechselte. Was sich in den letzten Jahren auf dem Markt der Personenbeförderung tut kann einen das Fürchten lehren. Uber – FreeNov (Hintergrund Autofirmen wie Mercedes und BMW ) Moya (Hintergrund Autohersteller VW) Das bedeutet dass die Firmen, die seit eh und je extrem gut an uns – am Taxengewerbe – verdienen, weil wir deren Autos fahren. Jetzt machen genau die dem Taxengewerbe massiv Konkurrenz. Bisher habe ich nur Mercedes E Klasse – überlege aber ob es nicht logische Konsequenz ist in absehbarer Zeit auf Toyota umzusteigen, insbesondere auch weil sich Toyota intensiv mit der Umstellung auf Wasserstoffantrieb beschäftigt.. Der E-Mobilität wird nach meiner Meinung viel zu viel Aufmerksamkeit gewidmet weil die Herstellung der Batterien und deren Entsorgung alles andere als Umweltfreundlich sind. Wasserstoffantrieb sollte unser aller Ziel sein. Ob ich das noch erleben werde?????
Die jungdynamischen IT Anbeter versuchen ein Gewerbe zu zerstören, das sich in 100 Jahren exzellent entwickelt hat.
Nur um schnell viel Gewinn zu machen, soll ein Gewerbe verschwinden, weil hauptsächlich Jugendliche zu dumm sind, das Geschäftsmodell von Raubtierkapitalisten Marke Alexander Mönch , zu durchblicken.
Wir werden dem nicht kampflos zusehen !!