Der Nissan Leaf mit 40 kWh Akku drosselte bei manchen Fahrzeugen die maximale Ladegeschwindigkeit. Für das Taxigewerbe bedeutete das unnötig lange Standzeiten.
Im vergangenen Jahr wurde zuerst von dem Schnellladeproblem in divrsenForen berichtet und in Anlehnung an Dieselgate Rapidgate genannt. Wie das Onlineportal electrive.net beschrieben hat, trat der Effekt bislang ausschließlich beim neuen Leaf mit 40 kWh großen Batterie auf. Wurde der Wagen innerhalb kurzer Abstände mit einem Schnelllader geladen, so konnte beobachtet werden, dass die maximale Ladegeschwindigkeit gedrosselt wurde und der Wagen beispielsweise anstatt mit 40 kWh nur mit 26 kWh geladen wurde. So eine Drosselung gibt es bei fast allen E-Fahrzeugen und ist meistens auch absolut sinnvoll. Beispielsweise dann, wenn die Akkus zu heiß werden. Beim Leaf war diese Drosselung allerdings besonders auffällig, wurde aber von manchen Leaf Nutzern auf das fehlende Temperaturmanagement der Batterie geschoben.
Besonders spürbar soll dieser Effekt bei einem bewusst ‚heiß‘ gefahrenen Akku sein. Im electrive.net Test konnte der 40 kWh Leaf nach einer forschen Fahrt beispielsweise lediglich mit 16 kWh geladen werden. Nissan hat das Problem inzwischen erkannt und durch ein Software-Update weitestgehend gelöst. Eine offizielle Mitteilung an alle betroffenen Kunden gab es aber nicht. Electrive.net hat nachgefragt: Laut dem Hersteller sollen alle Leaf, die ab Mai 2018 im britischen Werk Sunderland gebaut wurden, bereits mit dem Update ausgeliefert worden sein. Einen genauen Stichtag gibt es leider nicht.
Da kurze Ladezeiten für das Taxigewerbe natürlich sehr wichtig sind, ist es sinnvoll zu prüfen, ob das eigene Fahrzeug noch über die ‚alte‘ Software verfügt, denn nur dann ist ein Update sinnvoll. Da Nissan dieses Update nicht als obligatorisch ansieht, entstehen bei dem notwendigen Werkstattbesuch möglicherweise Kosten. Doch es lohnt sich. Der Norweger Björn Nyland hat sich in einem Video mit diesem Effekt beschäftigt und die Effektivität des Updates bewiesen. Er zeigt auch wie man selber herausfinden kann, ob das eigene Fahrzeug noch mit der alten Software unterwegs ist. sg
Foto: Nissan
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