Mit dem Hochdachkombi Townstar, der ein naher Verwandter des Renault Kangoo und Mercedes Citan/T-Klasse ist, hat Nissan bislang eine ungewöhnliche Strategie verfolgt. Bislang musste man sich nämlich mit dem kurzen Radstand zufriedengeben. Das wird sich jetzt bei zumindest einer Antriebsvariante ändern.
Wer bislang auf den Nissan Townstar in seinem Taxibetrieb gesetzt hat, musste sich zwischen einem E-Antrieb oder einem Benzinmotor entscheiden. Diese Antriebsarten in Verbindung mit dem kurzen Radstand haben trotz eines kostenlosen Taxipaket von Intax sicherlich nicht bei den meisten Taxibetrieben offenen Türen eingerannt.

Jetzt hat Nissan auch eine Langversion angekündigt. Zunächst nur für die E-Variante wird es in Zukunft auch sieben Sitzplätze geben. Um den Wagen attraktiver zu machen, hat man die Einstiegsvariante ersatzlos gestrichen. Alle Nissan Townstar werden in Zukunft nur ab der Ausstattungslinie Acenta ausgeliefert. Die Version mit sieben Sitzplätzen startet allerdings erst mit der Ausstattungslinie N-Connecta. Beim Preis hat das Unternehmen noch einmal mit dem spitzen Bleistift gerechnet und die Preise angepasst. Den Nissan Townstar Kombi L1 gibt es ab 30.663,87 Euro netto und der Siebensitzer in der L2-Version startet ab 35,142,86 Euro netto.

Dafür bekommt man einen Antrieb mit 122 PS (90kW) und einem 43 KW -großen Akku. Er kann wahlweise mit dem serienmäßigen 22-kW-Bordladegerät geladen werden oder an einer DC-Ladesäule. Beim Schnellladen gibt Nissan eine Ladezeit von 37 Minuten für einen Ladevorgang von 15 auf 80 Prozent an. Wenn man bedenkt, dass es sich dabei nur um einen mäßig großen Akku handelt, ist dieser Wert nicht gerade rekordverdächtig. Er bietet eine Kapazität von 45-kWh, was bei der L1-Version eine Reichweite von 301 Kilometern erlauben soll. Für die L2 Version liegen noch keine Daten vor.
Nissan bietet für die Fahrzeuge eine allgemeine Herstellergarantie über fünf Jahre bis zu einer Laufleistung von 160.000 Kilometern. Auf die Batterie wird eine Garantie von acht Jahren gewährt. Nissan garantiert damit, dass die Kapazität nach dieser Zeit mindestens noch 70 Prozent beträgt, allerdings ist unklar, ob sich die Kilometergrenze auch auf den Akku bezieht. sg
Beitragsfoto: Nissan Townstar Taxi in der L1 Version. Foto: Intax
Bei dieser Akkugröße dürften sich die Jubelarien in Grenzen halten, oder um es salopp zu formulieren „Nissan hat es nicht kapiert“. Wer kauft ein E-Auto das im Winter vielleicht mit 120 km Reichweite aufwarten kann. Entweder ist man zu blöd (sorry) oder man will keine E-Mobilität.
Unser Opel Combo Elektrik kommt mit dem 48 KWh-Akku im Winter 160 Km weit in den Kasseler Bergen.
Die Hersteller sollten sich darum bemühen, wenigstens 77er KWh-Akkus zu verbauen, besser wären die 89er von BYD. Dann hätte E-Mobilität auch im Taxi und hier ganz besonders im Behindertentransport einen durchschlagenden Erfolg – zumindest für die, die nicht an überteuerten öffentlichen Ladestationen laden müssen. Denn das ist das zweite Hindernis für die E-Mobilität!!!