In Hamburg bewegt sich auch in diesem Jahr viel im Taxigewerbe. Jetzt hat in der Hansestadt der klassische Tarifaufkleber abgedankt.
Taxis sind wertvoll, unter anderem, weil sie stets zu behördlich festgelegten und damit verlässlichen Tarifen unterwegs sind. Transparent wird diese Preis-Verlässlichkeit durch Aufkleber mit der Werbung des Taxameterdienstes und dem aktuellen Taxitarif, die in den Taxis meist am Armaturenbrett angebracht sind. Ziel diese Aufkleber ist es, dem Fahrgast die Möglichkeit zu geben, zu verstehen, wie sich der Fahrpreis berechnet.
Aber mal ganz ehrlich, ein Fahrgast, der sich noch nie vorher mit einem Taxitarif auseinandergesetzt hat, kann aus den bisherigen Tarifaufklebern nicht schlau werden. Erstens, weil zu viele Informationen auf zu engem Raum abgedruckt werden, zweitens, weil die Schrift sowieso zu klein ist, drittens, weil es in der Nacht zu dunkel ist, viertens, weil man kein Deutsch versteht, oder wie die Lesebrille gerade nicht griffbereit ist.
Aus der Sicht der Redaktion gibt es genug Gründe, warum diese Tarifaufkleber eigentlich ihren Zweck nicht erfüllen. So, oder so ähnlich hat man sich da auch in Hamburg gedacht. Am vergangenen Freitag haben deshalb die Hamburger-Taxiunternehmer Post von der Genehmigungsbehörde (BVM) bekommen. Der Inhalt, ein Informationsschreiben und pro konzessioniertem Taxi drei Aufkleber mit einem QR-Code. Ein Aufkleber muss sichtbar im vorderen Bereich des Taxis aufgeklebt werden und zwei weitere müssen, natürlich ebenfalls gut sichtbar, im hinteren Bereich des Taxis positioniert werden.
Diese Aufkleber müssen spätestens ab dem 1. Februar im Taxi zu finden sein und ersetzen den altbekannten Tarifaufkleber. Fahrgäste können dann einfach den Code scannen und gelangen so auf eine Webseite der Verkehrsbehörde. Dort kann man sich zum derzeit gültigen Taxitarif informieren und sogar den Fahrpreis berechnen. Vor allem bietet die Behörde über ein Mitteilungs- beziehungsweise Beschwerdeformular die Möglichkeit an, ein positives Feedback, aber auch eine Fahrgastbeschwerde abzugeben. Diese landet direkt auf den Tischen der Taxibehörde.
Eine weitere Möglichkeit, die das Portal bietet, ist eine Übersicht der Hamburger Vermittlungszentralen und ein kurzer Weg zur Hamburger Taxenordnung. Alle Inhalte sind bereits auch auf Englisch verfügbar. Als weiterer Service bietet die BVM auf diesen Unterseiten auch die Möglichkeit an, ein positives Feedback, aber auch eine Fahrgastbeschwerde aufzunehmen.
Der QR-Code dient also in erster Linie dem Fahrgast, damit er die Fahrtpreise besser verstehen und ein Feedback zur Fahrt geben kann. Aber auch für den Taxiunternehmer hat der QR-Code einen großen Vorteil, denn er benötigt nicht so viel Platz auf dem Armaturenbrett, wie ein herkömmlicher Tarifaufkleber und, was eigentlich noch viel wichtiger ist, die Tarifinformationen sind immer auf dem aktuellen Stand, da sich der Link, zu dem der QR-Code führt, nicht mehr ändern wird.
Man kann gespannt sein, wie der QR-Code von den Gästen angenommen wird. Wie man die Hamburger Genehmigungsbehörde kennt, wird man auch darüber immer auf dem aktuellen Stand sein. sg
Beitragsfoto: Die QR-Code-Aufkleber warten darauf, ins Taxi zu kommen. Foto: BVM
Hinweis der Redaktion: Taxi ist wertvoll, denn Taxi ist Teil des öffentlichen Personennahverkehrs und aufgrund seiner gesetzlichen Vorgaben ein Garant für die mobile Daseinsvorsorge 24 Stunden an allen 365 Tagen im Jahr. Taxifahren bedeutet weit mehr als nur ein Lenkrad zu bedienen und Menschen von A nach B zu fahren. Taxifahrerinnen und Taxifahrer haben Personen allen Alters und aller Kulturen im Auto, auf die sie sich bei jeder Fahrt neu einlassen, während sie ihr Taxi in einem immer dichter werden Verkehr sicher zum Fahrtziel steuern.
Auch für Unternehmer bedeutet die Führung eines Taxibetriebs weit mehr als nur die Anschaffung und Betankung eines Fahrzeugs. Ausgestattet mit dem notwendigen betriebswirtschaftlichen Know-how und offen für fundamentale antriebstechnische wie auch digitale Wandlungen lenken Taxiunternehmerinnen und Taxiunternehmer ihren Betrieb rechtssicher und gesetzeskonform.
Taxi ist wertvoll – dieses Motto steht deshalb im Fokus der Berichterstattungen des Taxi-Times-Verlags.
Ein kleiner Tarifaufkleber mit den wichtigsten Preisen ist überhaupt nicht unübersichtlich. Ganz im Gegenteil zu dem vorgestellten QR-Code aus Hamburg, auf dem man sehr lange forschen und klicken muss, um überhaupt erst einmal zu den Preisen zu kommen. Das geht in die falsche Richtung, wenn der bisherige Aufkleber, den jeder ohne Hilfsmittel lesen konnte, entfernt wird.
Danke für diesen Einwand. Das Entscheidende an dieser QR-Code-Variante ist, dass man über diesen Code sofort auf eine Seite kommt, auf der man ein Lob aber eben auch eine Reklamation loswerden kann. Beides landet dann direkt bei der zuständigen Aufsichtsbehörde und wird bearbeitet.
Halte ich für den falschen Weg!
QR-Code gut und schön, aber Tarifaufkleber sollte dennoch ans Armaturenbrett.
Danke für diesen Einwand. Das Entscheidende an dieser QR-Code-Variante ist, dass man über diesen Code sofort auf eine Seite kommt, auf der man ein Lob aber eben auch eine Reklamation loswerden kann. Beides landet dann direkt bei der zuständigen Aufsichtsbehörde und wird bearbeitet.
Es stimmt schon. Das Schild und die Schrift sind zu klein und gerade nachts kaum zu lesen,
übrigens genau wie die Namen auf den Lichtbildausweisen, die man mit aushängen muß ;-).
Es gilt eben beim Taxifahren wie überall: Nur Sichtbares macht sicher!
Deshalb hatte ich immer kurz nach Tariferhöhungen ein foliertes Blatt dabei,
auf dem die Tarife in größeren Buchstaben stehen,
und das ich auf der Rückseite meiner Unterschrifts-Unterlagen angebracht habe.
Das ist unkompliziert und funktioniert bei Fragen.
Ein QR-Code, der auf die Tarife und die Taxiverordnung verlinkt, ist eine gute zusätzliche !!! Möglichkeit für den Kunden, obwohl ich annehme, dass dieser kaum genutzt wird.
Man kann ja fragen und miteinander reden ;-).
Also: gute Idee, aber vielleicht nicht ganz zu Ende gedacht.