Die niederländische Aufsichtsbehörde für Umwelt und Verkehr (ILT) hat einen Versuch gestartet, bei dem Taxi-Inspektoren mit einer Körperkamera ausgestattet werden. Dadurch soll die Sicherheit der Kontrolleure erhöht werden.
Die ILT ist in den Niederlanden für die Kontrolle von Taxis, Taxifahrern und Taxibetrieben zuständig. Dabei geht es vor allem um die Einhaltung der Arbeits- und Ruhezeiten. Die Kontrollen finden auf der Straße bzw. vor Ort bei den Firmensitzen der Taxiunternehmen statt. Neben den Präsenz-Überprüfungen kann die ILT auch digitale Inspektionen und Betriebskontrollen durchführen. Beispielsweise wird das Vorhandensein eines Taxi-Bordcomputers (BCT) untersucht.
Wenn Taxikontrolleure auf Aggression oder Gewalt stoßen, können sie die ‘Bodycam’ einschalten, nachdem sie ihre Absicht dazu signalisiert haben. “Unsere Kontrolleure verfügen über keine Gewaltmittel und wir schulen sie selbstverständlich im Umgang mit Aggressionen,” sagt Karin Visser, Direktorin für Aufsicht und Ermittlungen des ILT. “Doch manchmal ist es nicht möglich, eine Eskalation durch offene und klare Kommunikation zu verhindern. Untersuchungen und Erfahrungen der Polizei und einiger Städte zeigen, dass die Körperkameras das Sicherheitsgefühl erhöhen und die Zahl von Aggressionen und Gewaltverbrechen reduzieren“.
Taxikontrolleure, die eine Körperkamera tragen, erhalten zunächst eine technische Schulung und eine Unterweisung durch den Datenschutzbeauftragten. Die aufgenommenen Bilder werden verschlüsselt auf der Bodycam aufbewahrt und können vor Ort weder eingesehen noch gelöscht werden. Die aufgenommenen Bilder werden auf einem sicheren Server gespeichert und nach vierzehn Tagen automatisch gelöscht, sofern keine rechtlichen Gründe für eine längere Aufbewahrung bestehen. Der Test mit den Körperkameras wird sechs Monate dauern. Anschließend wird ermittelt, ob der Einsatz von Körperkameras einen Beitrag zur Sicherheit leistet. wf
Anmerkung der Redaktion: Vielleicht sollten auch die Mitarbeiter des Münchner KVR über solche Körperkameras nachdenken. Sie waren bei Kontrollen während des letztjährigen Oktoberfestes von manchen Uber-Fahrern bedrängt und verbal angegriffen worden. Das KVR nimmt dazu allerdings öffentlich keine Stellung, solange die daraufhin eingeleiteten strafrechtlichen Untersuchungen noch andauern.
Beitragsfoto: ILenT