Taxiunternehmen aus der belgischen Hauptstadtregion nehmen an einem Kollektivverfahren gegen Uber teil, mit dem spezialisierte Anwälte Schadensersatz für jedes Taxi erzielen wollen.
Taxiunternehmen, die mit Brüsseler Lizenz zwischen September 2015 und Oktober 2021 in der belgischen Hauptstadt tätig waren, sind von der belgischen Taxiorganisation GTL gemeinsam mit verschiedenen Brüsseler Taxiverbänden aufgerufen worden, an einer transparenten Sammelklage gegen Uber teilzunehmen. Ziel dieses Verfahrens ist es, für jedes Taxi eine Entschädigung für die Verfehlungen einzufordern, die Uber in der Region Brüssel-Hauptstadt in dieser Zeit begangen hat.
Im Februar 2024 bestätigte das Brüsseler Berufungsgericht die Rechtswidrigkeit der Aktivitäten von Uber in der Region Brüssel-Hauptstadt zwischen dem 3. September 2015 und dem 10. Dezember 2021. Dieses Urteil bietet eine einzigartige Chance für die gesamte Taxibranche in der Region Brüssel. Die Taxiunternehmen können sich zusammenschließen, um dem Aufruf der Verbände in der Hauptstadt zu folgen.
„Der illegale Wettbewerb von Uber hat zu erheblichen finanziellen Verlusten für Taxiunternehmen geführt und gefährdet direkt die wirtschaftliche Lebensfähigkeit des Sektors. Die Schuld ist nun klar bewiesen: Jeder Euro, den Uber in all den Jahren verdient hat, ist ein illegaler Betrag” so die Taxiverbände.
Die GTL lädt ihre Brüsseler Mitglieder ein, sich an dem Sammelverfahren zur Geltendmachung von Schadensersatz gegen Uber zu beteiligen. Die Klage wird von einem Team aus französischen und belgischen Anwälten organisiert, die auf Wettbewerbsstreitigkeiten spezialisiert sind. Ziel ist es, eine Entschädigung für den erlittenen Schaden zu erhalten. Alle betroffenen Brüsseler Taxiunternehmen können eine Entschädigung fordern. Die Verluste belaufen sich nach ersten Schätzungen auf mehrere Zehntausend Euro pro Betriebslizenz.
Die Pariser Kanzlei Bruzzo Dubucq wird den Fall bearbeiten und dabei auf ihre Erfahrungen in Frankreich zurückgreifen, wo sie mehr als 2.500 Taxis in einer ähnlichen Klage gegen Uber vertritt. Vertreter der Kanzlei trafen sich bereits mit allen bisher interessierten Unternehmen einzeln und stimmten ihrer Teilnahme uneingeschränkt zu. Die Kanzlei hat zu diesem Zweck eine spezielle Website eingerichtet: https://taxisbruxellesunis.be/. Dort finden die Unternehmer eine Erläuterung, wie sie sich für das speziell mit Anwaltskanzleien ausgehandelte Sammelverfahren anmelden können. Die Webseite ist in fanzösischer Sprache. Die Gebühr für teilnehmende Unternehmen ist erfolgsabhängig: Sie beträgt 100 Euro plus 15 Prozent des erzielten Ergebnisses. wf
Fotos: Wim Faber