Die Ende März zu Zeiten des Corona-Lockdowns eingeführte alternierende Funkvermittlung wird weiterhin aufrechterhalten. Das ergab eine Mitgliederbefragung, an der sich mehr als 75 Prozent der Nürnberger Taxiunternehmer beteiligt haben.
Demnach haben 70,85 % aller teilnehmenden Unternehmer für die Beibehaltung der Regelung gestimmt, während 28,04 % gerne zur Vollvermittlung aus der Vor-Corona-Zeit zurückgekehrt wären (die Differenz waren ungültige Stimmen).
Damit werden in Nürnberg weiterhin an geraden Tagen nur Taxis mit geraden Konzessionsnummern vermittelt, während an den ungeraden Tagen die jeweils anderen Nummern drankommen (Taxi Times hatte damals berichtet). Diese Regelung gilt auch für die Bereitstellung am Flughafen Nürnberg, wo die Taxizentrale anhand einer vertraglichen Regelung mit dem Airportbetreiber das Hausrecht über die Taxihalteplätze hat.
Im Gegensatz zum April, als die Anzahl der vermittelten Aufträge bei nur mehr 30 Prozent des Volumens des Vorjahreszeitraum gelegen hatte, habe sich das Niveau mittlerweile bei rund 70 Prozent eingependelt, verrät eG-Vorstand Christian Linz gegenüber Taxi Times.
Dennoch halte man weiterhin an dieser Regelung fest, getreu dem Motto, das man schon im März ausgerufen hatte: „halbe Arbeitszeit bei gleichem Umsatz.“ Mit dem Ergebnis der Mitgliederbefragung habe man dafür nun von einer großen Mehrheit der Mitglieder Rückendeckung erhalten. jh
Es ist schon interessant, dass diese Pressemitteilung zeitgleich mit dem Rundschreiben an die Genossenschaftsmitglieder veröffentlicht wurde!
Die Aussendarstellung scheint wichtiger, als die versöhnende Ansprache in die Genossenschaft.
Was aber deutlich fehlt ist eine Perspektive, wann diese Ausnahmeregelung beendet werden soll.
Ursprünglich war die Rede, dass das bei 60%-65% des Fahrtenaufkommen stattfindet. Dann wurden 70% in Aussicht gestellt.
Diese sind laut Herrn Linz jetzt erreicht, aber eine Perspektive gibt es immer noch nicht.
Es ist zwar richtig, dass das Votum mit überwiegender Mehrheit für die Funkteilung ausgefallen ist, aber das war noch lange keine Zustimmung dafür, diese Ausnahme zur Regel zu machen.
In Nürnberg ist noch viel Gesprächsbedarf!
Anmerkung der Redaktion: Dieser Beitrag basiert NICHT auf einer öffentlichen Pressemitteilung. Als die Mitglieder der Taxi Nürnberg eG über das Ergebnis informiert wurden, haben sich zwei davon bei uns gemeldet und uns das mitgeteilt. Daraufhin haben wir das Thema aufgegriffen und bei Herrn Linz nachgefragt.
Es ist schon erstaunlich, mit welcher Ignoranz ein wirklich eindeutiges Abstimmungsergebnis zur Kenntnis genommen wird, gepaart mit einer weiteren Falschaussage: von 60-65% des Fahrtenaufkommens war nie die Rede, würde ja auch überhaupt keinen Sinn machen! Wir hatten frühzeitig die Einschätzung kommuniziert, bei ca. 70-75% über eine Aufhebung der 50-50-Regelung nachzudenken. Die sind zwar nun erreicht, aber ausgehend vom niedrigen Niveau des August 2019. Darüber hinaus sind die Nachtschichten an Freitagen und Samstagen bereits seit Wochen für alle offen.
Das Ziel, gleicher Umsatz bei halber Arbeitszeit ist voll erfüllt. Derzeit sind selbst im Flautemonat August mühelos Stundenumsätze von 20-25 € erreichbar, im Juni/Juli waren sie meist deutlich darüber. Halt leider nur an jedem geraden bzw. ungeraden Tag.
Und welche Perspektive möchte Herr Liss denn gerne hören? Corona nur Fake? Alles eine Erfindung der Amerikaner/Chinesen/Russen? Oder von Uber? Wir haben in unseren Stellungnahmen immer deutlich gemacht, nach welchen Kriterien/Realitäten wir entscheiden und haben dafür die eindeutige Zustimmung unserer Mitglieder (Einzel- wie Mehrwagenunternehmer!) erhalten.
Robert Reutelhuber (Aufsichtsrat)