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Start Taxizentralen

Warum die Mehrheit des Kölner Taxigewerbes gegen eine Tariferhöhung ist

von Simon Günnewig
22. September 2024
Lesedauer ca. 3 Minuten.
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Warum die Mehrheit des Kölner Taxigewerbes gegen eine Tariferhöhung ist
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In Köln wurde ein Antrag auf eine Erhöhung des Taxitarifs gestellt. Für Aleksandar Dragicevic, Vorstandsvorsitzender der Taxi Ruf Köln eG, wäre das ein Bärendienst für das Kölner Taxigewerbe.

Seit Jahren kämpft das Kölner Taxigewerbe ums Überleben. Neben der Corona-Krise setzt dem Gewerbe insbesondere die Konkurrenz durch Fahrdienstvermittler wie Uber zu, deren Dienstleister scheinbar ohne Konsequenzen regelmäßig die Grenzen der Legalität überschreiten. Der Wettbewerber scheint auf Zeit zu spielen, denn die hat das Taxigewerbe schon längst nicht mehr. Und die Stadt Köln reagiert, auch trotz eindeutiger Schlussfolgerungen eingängiger Gutachten, lediglich mit dem Einbehalten von Taxikonzessionen, die bei einer Betriebsaufgabe an die Behörde zurückgehen.

Aktuell muss in Köln aktiv Schadensbegrenzung betrieben werden, doch der Ansatz wird von den beiden Kölner Vermittlungszentralen höchst unterschiedlich verfolgt. Die Kölner Vermittlungszentrale „Taxi17“ sieht eine Tariferhöhung als unumgänglich an und hat eben diese auch bereits beantragt. „Die bei uns angeschlossenen Taxiunternehmer haben alle einen Fiskaltaxameter eingebaut“, berichtet Taxi17-Geschäftsführer Alexander Tritschkow gegenüber Taxi Times. Dadurch verfüge man über reale Fahrt- und Umsatzdaten zur Auswertung der Wirtschaftlichkeit – mit einem klaren Ergebnis: Wer in Köln steuer-ehrlich und wirtschaftlich rentabel Personenbeförderung durchführen will, müsse mindestens 35 Euro Umsatz pro Stunde erzielen, lautet die Kalkulation von Taxi17. Das sei mit den aktuellen Tarifen nicht umsetzbar. Vor allem die steigenden Lohnkosten und die nun abermals anstehende Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns sorgen für rote Zahlen bei den angeschlossenen Taxibetrieben.  

Für den Vorstandsvorsitzenden des Taxi Ruf Köln geht es um die Existenz des Kölner Taxigewerbes. Foto: Taxi Times

Beim Kölner Taxi-Ruf, der großen, genossenschaftlich geführten Taxizentrale, wehrt man sich gegen eine Tariferhöhung. Für Aleksandar Dragicevic, den Vorstandsvorsitzenden des Taxi-Rufs Köln, ist eine Tariferhöhung zum aktuellen Zeitpunkt nicht zu rechtfertigen. Hinter dieser Ansicht stehen auch, wie eine interne Umfrage ergeben hat, 70 Prozent der angeschlossenen Mitglieder. Durch eine Tariferhöhung würde die finanzielle Kluft zum Mietwagen weiter vergrößert. Die Fahrgäste agieren, genau wie auf der ganzen Welt, durchaus preisbewusst und greifen auf das billigere Angebot zurück.

Dennoch steht Dragicevic, der 90 Prozent des Kölner Taxigewerbes vertritt, für Veränderung. Beispielsweise fordert er nach Münchner Vorbild einen Tarifkorridor, damit dem Fahrgast vor der Fahrt ein Festpreis genannt werden kann, sowie einen Mindesttarif für Mietwagen. All diese Themen stehen auch auf der Tagesordnung der kommenden Stadtratssitzung – in deren Vorfeld Dragicevic unermüdlich das Gespräch mit der Politik gesucht hat, um über den Hintergrund seiner Forderungen aufzuklären.

Weiterhin fordert der Taxi-Ruf-Köln-Chef, dass regelmäßige Kontrollen des Mietwagengewerbes zum Standard werden. Bislang wurde in Köln mit vereinzelten Aktionen der Stadtverwaltung und des Zolls nur an der Oberfläche gekratzt. Die Ergebnisse von Großkontrollen werden nicht offen kommuniziert oder mit dem Hinweis auf Personalmangel gar nicht erst durchgeführt. Der Weg, wie das Kölner Taxigewerbe wieder auf die Füße kommt, ist von Seiten der Taxivertreter eindeutig geklärt. Inwieweit der Rat der Stadt Köln auf die drei Forderungen Tarifkorridor, Mindesttarif für Mietwagen und mehr Kontrollen reagieren wird, wird sich am 1. Oktober zeigen, wenn über die Beschlussvorlage der Verwaltung entschieden wird. sg / jh

Beitragsbild: Das Kölner Taxigewerbe kämpft gemeinsam ums Überleben. Symbolfoto: Axel Rühle

Tags: Aleksandar DragicevicKölnTariferhöhungTaxi-Ruf Köln eGTaxitarif
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Simon Günnewig

Als „Redakteur Technik“ betreut er die Fahrzeug- und Zubehör-Themen in den klassischen Print und Onlinekanälen der Taxi-Times. Weiterhin ist er Ansprechpartner für Bewegtbild und digitale Distribution der Taxi Times Inhalte.

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Kommentare 1

  1. Igor Isaev says:
    1 Jahr her

    Es wird immer wieder drum herum diskutiert über die Themen z.b Mindestpreise bei Mietwagen oder Anzahl der Mietwagen Konzessionen usw . Aber keiner fragt sich wie wirklich tatsächliche Auftragserteilung an Mietwagen fahrer funktioniert… keiner stellt sich frage wie es möglich ist einen Mietwagen Fahrer eine Prämie zu zahlen und Annahmequote zu bewerten wenn der Auftrag eigentlich über den Betriebsitz weitergeleitet wird. Ich überzeuge jeden das die Aufträge direkt von Fahrtvermietlung Apps an Fahrer geleitet werden sonst würde diese PämienSystem nicht funktionieren ganz einfach!!!

    Antworten

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