Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung hat der neue LEVC CEO Jörg Hofmann über die Marketingstrategie hinsichtlich des deutschen Marktes gesprochen. Der Fokus wendet sich ab vom klassischen Taxiunternehmer hin zum Fahrdienstvermittler.
Das britische Unternehmen LEVC, welches unter chinesischer Führung des Geely Konzerns mit einem elektrisch fahrenden Hybrid London-Taxi bei den Taxiunternehmer punkten will, hat in der Vergangenheit betont, wie wichtig der deutsche Markt und die deutschen Taxiunternehmer sind. Nach dem kürzlichen Wechsel an der Unternehmensspitze ist nun der deutsche Jörg Hofmann, ein ehemaliger Audi Manager, der neue CEO. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung legte er dar, warum in Zukunft der Absatzfokus nicht mehr auf den Taxiunternehmern liegen wird und auf welche Zielgruppe sich das Unternehmen zukünftig in Deutschland konzentrieren wird.
Bislang sollen angeblich rund 200 TX, so heißt das einzige Modell im Produktportfolio, auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Die Fahrzeuge sind bereits in den Flotten der Fahrdienstleister Ioki und CleverShuttle integriert, die Minderheit der Fahrzeuge wird wohl bei klassischen Taxiunternehmern eingesetzt.
Für Jörg Hofmann liegt das an dem in Deutschland hart umkämpften Taximarkt. Um in diesem Fuß zu fassen, müsse ein unverhältnismäßig hoher Aufwand betrieben werden. Ob Hofmann damit auf den Aufbau einer umfassenden Service- und Vertriebsinfrastruktur anspielt, die es bislang schlichtweg nicht gibt, oder auf die anspruchsvollen Anforderungen potentieller Taxikäufer, lässt er offen.
Eindeutig ist jedoch, wie wichtig der Export für das Unternehmen ist. „Deutschland ist dafür zunächst unser Hauptmarkt“, sagt Jörg Hofmann. Der Fokus wird sich deshalb auf einen Fahrzeugabsatz bei den bereits oben genannten Fahrdienstvermittlern konzentrieren, die so Hofmann aus seiner Sicht keine direkte Konkurrenz zum klassischen Taxi darstelle.
Mit dem Vermittler Uber ist LEVC derzeit noch nicht im Geschäft. Laut Hofmann wäre das auch sehr schwierig. Die Vermutung liegt nahe, dass die Taxifahrer im Heimatmarkt Großbritannien dem Unternehmen so einem Fehltritt nicht verzeihen würden. Das hierzulande die Zusammenarbeit von LEVC mit CleverShuttle und Ioki einen ähnlichen Effekt haben könnte, wird offenbar als unrealistisch angesehen.
Bleibt abzuwarten, wie das Unternehmen mit dem Brexit und der Brexit mit dem Unternehmen umgeht. Die richtig große Marktexpansion ist erst für kommendes Jahr geplant, wenn die Produktionskapazität von derzeit jährlich 2500 Fahrzeugen deutlich aufgestockt wird. sg
Foto: Taxi Times
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Schade, ich fand das Auto sehr Interessant, aber in Hamburg kommen keine konkreten Förderangebote von HySolution. Auch die Werkstattfrage ist noch nicht geklärt. Für mich hat es sich dann mit dem London Taxi wohl erledigt. Die Automobilindustrie will wohl unter sich bleiben, und Führungskräfte aus Deutschen Automobilkonzernen verlagern sich vom Diesel….. zur Elektromobilität.