Am Montag kam es in ganz Frankreich zu massiven Verkehrsbehinderungen. Das Taxigewerbe hatte sich zu einem flächendeckenden, großangelegtem Aufschrei gegen die geplanten neuen Tarife zusammengefunden. Über das gesamte Land verteilt fanden zahlreiche Kundgebungen statt, insbesondere in den Ballungsräumen und Großstädten.
Angesichts der vorgeschlagenen neu geplanten Tarife für den Patiententransport hatte die Gewerkschaft der Taxi-Berufsverbände einen Aufruf zur Großdemo gestartet. Bereits im Dezember hatten Taxifahrer demonstriert, um ihre Bedenken gegen dieses Vorhaben auszudrücken.
Dominique Buisson, Bundessekretär des Nationalen Taxiverbandes (FNDT) moniert gegenüber der AFP, der Französischen Presse Agentur: „Wir fordern ein interministerielles Treffen in Anwesenheit der Minister. Der Staat muss aufhören, auf uns herabzuschauen oder gar wegzuschauen. Sieben Ministerien sind verantwortlich: Verkehr, Inneres, Finanzen, Gesundheit und so weiter, aber beim letzten Treffen im April im Verkehrsministerium war kein einziger Minister anwesend. Sie alle hatten interessantere Dinge zu tun.“
Der neue Preisplan, der noch durch die Regierung bewilligt werden muss, soll nach Angaben der Krankenversicherungsagentur am 1. Oktober in Kraft treten. Ziel sei es, den Anstieg der Ausgaben für Krankentransporte unter Kontrolle zu halten, die sich im Jahr 2024 auf 6,74 Milliarden Euro beliefen, davon 3,07 Milliarden Euro für lizenzierte Taxis (+45 % seit 2019). Die Bezahlung der Taxifahrten erfolgt auf Grundlage einer Pauschale für die Abholung und eines Kilometersatzes, der sich an den in der jeweiligen Abteilung festgelegten Tarifen orientiert.
Die Gewerkschaft der Taxi-Berufsverbände befürwortet zwar ein neues Reglement, fordert jedoch ein Einfrieren des aktuellen Vorstoßes, das ihrer Ansicht nach sowohl für Fahrer als auch Patienten nachteilig sei. wf
Beitragsfoto: Wim Faber