Vor einigen Wochen hat der US-Vermittler Lyft den Kauf von Free Now bekanntgegeben. In einem Beitrag des Handelsblatts haben sich die CEOs der beiden Unternehmen zu den gemeinsamen Plänen geäußert.
Der CEO von Lyft, David Risher erklärte, man habe mit dem Kauf von Free Now für 175 Millionen Euro den ersten Schritt gemacht, um in Deutschland weiter Fuß zu fassen. Ziel sei es, den europäischen Markt zu erobern und die Zusammenarbeit mit bestehenden Taxiunternehmen weiter auszubauen. Zudem soll die Plattform für den US-Markt weiterentwickelt werden. Dabei sollen Funktionen für Fahrer und Kunden, wie das neue Programm „Lyft Silver“ für Senioren, auch in Europa eingeführt werden.
Risher plane, die bestehenden Apps parallel weiterzuführen und in Zukunft eine gemeinsame App zu entwickeln – allerdings erst in ferner Zukunft. Für den europäischen Markt wolle Lyft vor allem kleine und mittlere Städte erschließen, in denen die Digitalisierung noch nicht so weit fortgeschritten sei. Dazu wolle Free Now bestehende Taxizentralen für sich gewinnen und mit ihrer Software effizienter machen. Das Ziel sei, den Anteil der Offline-Buchungen zu verringern und das Wachstum in diesen Regionen zu fördern. Free-Now-Chef Thomas Zimmermann sieht ein „immenses Wachstumspotenzial auf dem europäischen Taximarkt“. Deshalb wolle Zimmermann bestehende Taxizentralen anwerben und sie beispielsweise mit dem Zugriff auf Free Nows Dispositionssoftware locken.
Kurzfristig rechne Lyft mit einem Umsatzplus von etwa einer Milliarde Dollar durch die Übernahme. Für Nutzer und Fahrer soll sich zunächst nur wenig ändern: Die bisherigen Apps und Preise würden bestehen bleiben, es sollen aber langfristig mehr Festpreisangebote eingeführt werden, sofern die bestehenden Regularien dies zulassen würden. Zudem denke Lyft über Boni für Fahrer nach, um deren Qualität zu steigern. Auch bei dem bekannten Namen soll es bleiben: „Ein weiterer Namenswechsel in Europa ist zu riskant. Free Now ist eine Marke, die man bereits kennt und der man vertraut.“
Insgesamt sehe Risher die Zusammenarbeit noch am Anfang eines langen Weges, vergleichbar mit einem Buch, das gerade erst beim Vorwort angekommen sei. In den kommenden Monaten wollen die Unternehmen sehen, wie sich die Kooperation entwickle. nu
Beitragsfoto: Axel Rühle
Klare Strategie. Die Eroberung kleinerer Betriebe, weil dort noch Kunden anrufen. Widerstand dürfte dort eher nicht zu erwarten sein. Sie müssen auch alle digitalisiert werden, weil Freenow sonst gar kein Geld abschöpfen kann. Insgesamt keine gute Perspektive, finde ich. Ich vermisse eine Aussage, wie die Vermittlung der taxiähnlichen Mietwagen laufen wird.
Träumen Sie weiter von einem Wachstum 1 milliarde das Umsatz letzte Jahren um %80 zürück gegangen. Kurz gefasst Träumen bitte.
solange freenow mietwagen vermittelt ( was ausser in Berlin überall der Fall ist), darf man einfach nicht als Taxler mit denen zusammenarbeiten.
F.Irschler hat m.E. recht! Lyft hat den „Wolf im Schafspelz“ wsl nur gekauft, um hier wieder besseren Zugang zu den verärgerten Taxlern herzustellen.
Kerngeschäft ist weiterhin (wie bei Uber) das „Ride on demand“, sprich Mietwagengeschäft. Durch Fehler im Management von Free Now sind diese MU’s schon längst auf andere Plattformen abgewandert, oder haben von dort schon viele eigene Stammkunden aufgebaut.