Im nächsten Frühjahr drohten Fahrverbote, sagen Verkehrsexperten. Die Bau- und Umweltdezernentin der Stadt Essen, Simone Raskob, würde gerne mehr elektrisch angetriebene Taxis in Essen sehen. Das wollen die Taxi-Unternehmer auch, berichtet die Neue Ruhr Zeitung. So ist der Wille da, aber Finanzen und Infrastruktur sind schwach.
Raskob würde die Taxi-Unternehmer gerne als Pioniere sehen. Am 26. September wird die erste öffentliche Schnellladestation in Betrieb genommen. „Direkt gegenüber des Taxi-Standes am Hauptbahnhof“, Ladezeit 30 Minuten. Das soll die Taxiunternehmer laut NRZ zur Umstellung bewegen.
Taxi-Unternehmer mahnen den Ausbau der Infrastruktur an, heißt es einen Tag später. Der Vorstandsvorsitzende der Taxi Essen e.G., Michael Rosmanek, ist überzeugt, dass die Branche bei ausreichender Lade-Infrastruktur positiv reagieren würde. Doch dazu müssten seiner Meinung nach am Halteplatz 20 Ladestationen stehen, „damit der Elektro-Betrieb eine echte Alternative darstellt.“ Als nächster Schritt sei die Anschaffung von Hybrid-Fahrzeugen denkbar. Zwei solcher Hybridfahrzeuge sind bereits bei dem Essener Unternehmen Eco-Taxi im Einsatz. Für die Firma seien auch voll-elektrische Antriebe interessant.
Taxi-Unternehmer Thomas Beige, Essen, meint, die Umstellung im großen Rahmen sei erst in fünf Jahren realistisch. Es sei auch eine Sache der Finanzen; sein Fuhrpark sei erst zwei Jahre alt. Er ist auch unzufrieden mit der Reichweite der E-Taxis, die nicht ausreichend sei.
Die Stadt Essen beabsichtigt, bis zum 30. September eine „Skizze“ zu erstellen, in der sie ihr Konzept für eine nachhaltige Mobilität beschreiben will. Carsharing, Elektrobusse und Radwege sollen in einem Masterplan integriert werden, den man gerne mit einem „zweistelligen Millionenbetrag“ vom Bundesverkehrsministerium gefördert hätte. Die Förderung dürfte auch nötig sein, denn Elektro-Busse sind wesentlich teurer als die dieselbetriebenen. Ob die Taxibranche, von der man ja Pionier-Arbeit erwartet, mit einer finanziellen Hilfe für die Umstellung aus diesen Fördermitteln rechnen darf, ging aus den Zeitungsartikeln nicht hervor. Taxi Times hat bereits nachgefragt – die Antwort steht noch aus.
Schon wieder sind Branchenfremde bereits im Rennen: Laut NRZ arbeite ein Professor der Uni Duisburg-Essen, Ferdninand Dudenhöfer, „im Hintergrund“ an der Kooperation seines Carsharing-Unternehmens „Ruhrauto-e“ mit dem Hersteller des TX5, der LEVC. Dudenhöfer möchte die elektrischen London Taxis mit dem benzinbetriebenen Reichweiten-Verlängerer in Essen einsetzen und dafür „neue Fördertöpfe“ anzapfen. Innerhalb der Essener Innenstadt sollen diese London-Cabs nur elektrisch fahren dürfen. prh
Ich verstehe die ganze Aufregung in der Diskussion zum Thema ‚Drohende Fahrverbote für ältere Dieselautos‘ nicht so recht. Bereits jetzt stehen technische Möglichkeiten, um ältere und zum Teil auch ganz alte Dieselmotoren in PKW’s, also auch Taxen, technisch elegant, finanziell vertretbar und zukunftssicher umzurüsten. Siehe: http://www.autozeitung.de/euro-6-nachruesten-183792.html
Vielleicht wird künftig besser nicht so viel gejammert und stattdessen angepackt. MODELLVERSUCH: 20-30x Taxen bereits jetzt auf Kosten des BZP umrüsten lassen und Modellversuch vom ADAC/DEKRA ein Jahr lang technisch begleiten und nach 100.000 KM Bilanz ziehen. Wenn die Blaue Plakette mit innerstädtischen Fahrverboten kommt, können Teile des Gewerbes sogleich nachrüsten und der Drops ist.
gelutscht.
Ach ja, der BZP kann auch gleich Verhandlungen mit den betreffenden Automarken über die anfallenden Umrüstkosten übernehmen.