‘La Cour de Cassation’, Frankreichs oberstes Gericht, hat das Recht eines Uber-Fahrers anerkannt, als Angestellter zu gelten. Diese Entscheidung könnte das Geschäftsmodell des US-Unternehmens auf den Kopf stellen. Denkbar wäre, dass ‚Gig-Economy‘-Unternehmen zukünftig (mehr) Steuern, Sozialabgaben und Sonderzuschläge wie bezahlte Feiertage zahlen müssen.
Frankreichs höchstes Gericht bestätigte eine frühere Entscheidung eines Berufungsgerichts und erklärte, der Uber-Fahrer könne sich nicht als selbständiger Unternehmer qualifizieren, weil er weder seine eigene Kundschaft aufbauen noch seine eigenen Preise festlegen könne, was ihn zu einem Untergebenen des Unternehmens mache. „Bei der Verbindung mit der digitalen Plattform Uber wird ein Unterordnungsverhältnis zwischen dem Fahrer und dem Unternehmen hergestellt“, heißt es in einer Erklärung des Gerichts. „Daher erbringt der Fahrer keine Dienstleistung als Selbständiger, sondern als Arbeitnehmer.“
Mit dieser Entscheidung können die Fahrer eine Neueinstufung ihrer Arbeitsbeziehung zu Uber beantragen. Uber zahlt im Moment keine Steuern, die das französische Sozialsystem finanzieren. „Das Urteil spiegelt nicht die Gründe wider, warum sich Fahrer für Uber entscheiden: die Unabhängigkeit und die Freiheit zu arbeiten, wenn, wann und wo sie wollen“, sagte Uber in einer schriftlichen Erklärung. „In den letzten zwei Jahren haben wir viele Änderungen vorgenommen, um den Fahrern neben einem stärkeren sozialen Schutz noch mehr Kontrolle darüber zu geben, wie sie Uber nutzen“, fügte das Unternehmen hinzu und stellte fest, dass der Gerichtsentscheid nicht zu einer automatischen Neueinstufung der Fahrer führen würde.
Eben dieser Entscheid könnte auch Auswirkungen auf Frankreichs ‘Gig Economy’ (beispielsweise Uber Eats, Deliveroo, Just Eat-Takeaway) haben. Deren Apps für die Durchführung der Dienstleistungen sehr stark von ‚selbständigen‘ Fahrern abhängig sind. Sie führen ihre Geschäfte, ohne sich an den Sozialabgaben ihrer Partner zu beteiligen und liefern deswegen auch keinen echten Mehrwert für die Gesellschaft.
Die Entscheidung folgt auf eine Reihe von rechtlichen ‚Herausforderungen‘ für Uber und ähnliche Unternehmen von Brasilien bis Kolumbien und den Vereinigten Staaten. In Kalifornien, wo Uber seinen Sitz hat (San Francisco), wurde kürzlich ein Gesetz (AB5) verabschiedet, dass es den Gig-Unternehmen erschwert, ihre Mitarbeiter als unabhängige Auftragnehmer anstatt als Mitarbeiter einzustufen. wf
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Uber ist moderne sklavenarbeit. Die Fahrer schaffen es gerade sich über wasser zu halten wobei uber selbst sich eine goldene nase verdient. Andere für sein reichtum arbeiten lassen und nicht mal ihre sozialabgaben zahlen. Dieses geschäftsmodell… sorry sklavenmodell wird leider auch vom deutschen staat bis dato unterstützt weil sie dagegen rein garnichts unternehmen. Im gegenteil, herr scheuer möchte noch gesetze entwerfen die uber erleichtern soll in deutschland uneingeschränkt zu arbeiten.
Ob MyHammer.de oder wie auch immer die Plattformen heißen mögen,haben eigentlich alle doch nur eines im Sinn: Wie kann ich auf dem Rücken anderer ohne eigenes Zutun so viel Geld verdienen, dass ich spätestens nach 5 Jahren für den Rest meines Lebens ausgesorgt habe!
Mir stellt sich hier jedoch die Frage, wie es überhaupt möglich war bzw. ist, dass eine solche „Gig-Economy“ entstehen konnte?
Nach reiflicher Überlegung und vielen, oft auch hitzigen Diskussionen mit Betreibern solcher Plattformen, aber auch Nutzern derselben zeichnet sich für mich dabei als Ergebnis ein ganz klares Bild ab:
Der Bürger, egal welcher Ursprungsnationalität und egal, in welchem Staat er zur Zeit lebt, hat momentan einfach viel zu wenig Geld. Mindestlöhne und gleichzeitig dagegenstehende enorm hohe Kosten zum Bestreiten des eigenen Lebensunterhalts machen es dem „Otto Normalo“ quasi unmöglich, sich noch irgend etwas Leisten zu können, was seinem eigenen Bedürfnissen nach etwas mehr Lebensqualität auch nur den Ansatz einer Chance bietet. Die Konsequenz daraus ist, dass der Betroffene alles versucht, um diesen Zustand zu verbessern. Und die erste Möglichkeit dazu ist das Einsparen bzw. Streichen aller seiner Meinung nach unnötigen Ausgaben. Wenn das nicht den gewünschten Erfolg bringt, versucht er nun, auch im Bereich der notwendigen Ausgaben zu sparen. Für sich betrachtet zunächst einmal ein vernünftiger wirtschaftlicher Ansatz.
In den „guten alten Zeiten“, als es noch kein Internet gab, blieb dem Betroffenen eigentlich nur die Möglichkiet, sich innerhalb seiner Region entsprechend zu informieren, um so den gewünschten Effekt zu erzielen. Mit der Verbreitung des Internets und dessen unendlich groß erscheinenden Angebotsvielfalt wurde es jetzt Jedermann möglich, sich auch überregional über entsprechende Angebote bzw. Preise für ein Produkt zu informieren. Ja, er wurde durch sog. Preisvergleichsportale sogar noch dazu regelrecht genötigt, sich den vermeindlich günstigsten Anbieter herauszusuchen, um dort sein Produkt zu kaufen und somit seinem Ziel, am Ende vom Geld nicht immer noch eine Menge Monat übrig zu haben, näher zu kommen.
Was aber KEINER dabei bedacht hat, ist die Tatsache, dass der Anbieter der Ware bzw. der Dienstleistung genauso ein Mensch ist, wie er selber und demnach auch die GLEICHEN BEDÜRFNISSE und WÜNSCHE hat, wie er selber auch. Nur wird diese Person jetzt durch diesen jetzt plötzlich WELTWEIT stattfindenden Konkurenzkampf dazu gezwungen, seine Preise entsprechend anzupassen. Wenn Ihm dies aber aus Standort bedingten Gründen zum Beispiel nicht möglich ist (der Bauer lebt in Deutschland und kann daher nur eine Ernte Getreide pro Jahr einfahren, der Vietnamese aber Klimabedingt zwei), geht er auf Dauer pleite.
Der Wunsch nach mehr Lebensqualität des Einen führt also letztendlich zum Untergang des Anderen.
Die von vielen Wirtschaftswissenschaftlern geforderte Markttransparenz mit der daraus resultierenden unendlich schnellen Preisanpassung ist mit der Verbreitung des Worl Wide Web quasi schon zur Realität im Alltag geworden. Die Konsequenzen daraus sind aber ein immer stärker werdender Verdrängungswettbewerb, der zunächst einmal auf dem Rücken der Anbieter ausgetragen wird. Am Ende eines solchen Wettbewerbs stehen dann, wenn die Entwicklung so weiter geht, nur noch ein paar wenige, weltbeherrschende Großkonzerne. Einzelhandel und Mittelstand wird es dann nicht mehr geben und „Otto Normalo“ muss froh sein, wenn er überhaupt noch etwas zu Essen hat. 5-Tage-Woche oder 35-Stunden-Woche kann er sich dann endgültig von der Backe putzen. Dann heißt es wieder wie im Mittelalter Sieben-Tage-Woche und arbeiten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang und wer nicht spurt, der kommt an den Pranger.
Ich mag hier vielleicht etwas zu überspitzt und drastisch die Situation dargestellt haben, aber genau so wird es am Ende einer solchen Entwicklung aussehen, wenn wir nicht jetzt schon damit anfangen, dem entsprechend entgegen zu wirken.
LEBEN UND LEBEN LASSEN, SOLLTE UNSER ALLER MOTTO LAUTEN!
Dann wird auch die Unzufriedenheit unter uns allen abnehemn, das allgemein immer mehr zunehmende Agressionspotentzial gegenüber unseren Nachbarn und Mitmenschen wieder sinken und der Begriff Freundschaft wieder eine Bedeutung bekommen.
Mit der aber zur Zeit immer stärker zunehmenden Einstellung, dass Geiz geil ist, werden wir uns am Ende selber das eigenen Grab geschaufelt haben.
Es liegt also letztendlich an uns selbst, ob wir es solchen Plattformen wie MyHammer.de, Check24 oder, wie in unserem Fall Uber und Co. die Möglichkiet bieten, uns auf Dauer „an die Leine zu legen“ und uns zu diktieren, was wir wann für welchen Preis zu tun oder zu lassen haben.
Wenn kein Mietwagen- und Taxiunternehmer weltweit an der Fahrtenvermittlung von Free Now oder Uber mehr teilnimmt, dann hat sich dass Thema ganz von alleine erledigt. So lange es aber immer wieder Dumme gibt, die auf die Versprechnungen dieser Unternehmen hereinfallen, so lange können sie mit ihrem Geschäftsmodel auch weiterhin am Markt agieren und sich auf unsere Kosten eine „goldenen Nase“ verdienen.
Ich möchte daher meinen Beitrag hier mit einem Monolog aus dem Film Rambo III beenden:
„Gott muss lieben dumme Menschen.“ „Wieso?“ „Er macht so viele davon!“